Sterbebegleitung


Wenn wir eine weise Frau brauchen,

um uns in´s Leben zu begleiten,

dann brauchen wir einen ebenso weisen Menschen,

um uns wieder hinaus zu begleiten.

Michael Montaigne


Der Großteil der Menschen wünscht sich, zu Hause oder in einem Hospiz zu sterben. Das ist leider immer noch viel zu selten der Fall. Es gibt verschiedenste Gründe dafür. Einer davon ist auch, dass sich Meschen davor fürchten. Was kommt auf mich als Sterbende*r zu und aber auch als Angehörige*r? Kann ich das leisten? Woher bekomm ich Unterstützung? Was, wenn ich jemanden nachts oder am Wochenende brauche?

Das sind ganz verständliche Ängste. Und für viele Fragen gibt es praktische Antworten und Informationen. Doch eines ist gewiss: Den letzten, entscheidenden Reiseantritt muss der/die Sterbende selbst gehen. Doch wir können gemeinsam diesen Menschen begleiten. Unter vertrauten Menschen, im gewohnten, geborgenen Umfeld. Das ist ein so großes Geschenk für beide Seiten.

Und ja, Abschied nehmen für immer … das tut unheimlich weh.

Doch es ist nun mal die Kehrseite des Lebens. Wenn wir dem Tod und all den Emotionen, den dieser mit sich bringt: Wut, Trauer, Angst, Panik, Sorge und Furcht, in die Augen sehen, sie erst mal "da sein lassen", dann ist dies so heilsam. Und es ist möglich, dass über diesen Verlust, der Dunkelheit, eines Tages wieder die Sonne scheint.

Ich durfte in den vergangenen Jahren mehrmals beim Sterben eines Menschen dabei sein.

Beim Sterben vergehen genauso heilige, intime, unwiederbringliche Stunden wie bei einer Geburt. Die Zeit steht still. Alle Beteiligten berufen sich auf das Wesentliche. Der Alltag mit all seinen Sorgen, Herausforderungen und wichtigen und weniger wichtigen Themen, spielt keine Rolle mehr.

Es sind Stunden, die für den Rest des Lebens im Herzen gespeichert sind.

So viel Vergebungs- und Friedensarbeit kann geschehen.

So viele Phänomene und Wunder können sich zeigen.

Als ausgebildete Sterbeamme begleite ich Sie gerne auf dem Weg von Ihrem eigenen oder dem Leben eines Ihnen nahestehenden Menschen. Ein Reiseantritt in unbekannte Sphären...

Ich habe keine therapeutische Ausbildung, deshalb ersetze ich KEINE Psychotherapie, wenn dies der Wunsch/die Notwendigkeit wäre.

Vielmehr kann ich Ihnen eine Wegbegleiterin sein. Eine Frau, die den Raum hält, Schmerzen, Wut, Verzweiflung, Trauer und wie sie noch alle heißen, die ungeliebten Monster, aushält. Ich lausche. Alles darf sich zeigen. Denn manchmal braucht es lediglich ein "gesehen/ausgesprochen werden", um den ersten Schritt Richtung Heilung und Hoffnung zu setzen.

Ich bin frei von religiösen Ansichten, offen, mitfühlend und flexibel. Ich sehe immer beide Seiten vom Leben und weiß auch, dass das Schicksal manchmal ein echt mieser Verräter sein kann. Ja. Und dann darf geschrien werden: "Schieße, scheiße, scheiße."

Tabu Themen sind für mich eben kein Tabu Thema. Über das zu sprechen, was leider nach wie vor viel zu oft Tod geschwiegen wird, empfinde ich als so befreiend und heilen. Eine Befriedung kann entstehen, wenn Worte gefunden und Gefühle ausgesprochen werden.