Wo & wie ich mal sterben möchte...
Den Blog "was macht eigentlich eine Sterbeamme", hab ich ja mit einer sehr mutigen und persönlichen Frage beendet.
"Wenn alles möglich wäre… Wo und wie möchtest du mal sterben?"
Tatsächlich war diese Frage in einem der ersten Module der
Sterbeammen-Ausbildung, Thema. Wir wurden durch eine "kleine Reise in die
letzten Stunden unseres Lebens" geführt…
Seither hat sich folgendes Bild fest in mir verankert:
Vorneweg sei gesagt, dass ich mal richtig alt werden möchte. Wenn es nach mir geht, hab ich noch nicht mal die Hälfte meines Lebens erreicht.
Das Leben ist viel zu aufregend, bunt, wundervoll, spannend und so schön, als dass ich jetzt schon gehen wollte.
Und ja, ich weiß welche Nebenwirkungen ein hohes Alter haben kann.
Ich sehe mich in den letzten Jahren in einer Einrichtung, in der es alle gut mit mir meinen, ich hin und wieder Besuch bekomme, die Gemeinschaft und auch mein eigenes Zimmer genießen darf, wie auch immer ich möchte.
Und: Mein Zimmer braucht einen Gartenzugang.
Denn jetzt sind wir beim Sterben…
Es ist Mai, die Sonne scheint, Vögel zwitschern ihr schönstes Konzert, ich liege unter einem großen Baum in meinem Pflegebett, dem Himmel nah.
Um mich rum die Menschen, die mir bei dem so großen Schritt in eine andere Welt, die Hand halten wollen und können.
Ja und dann, nach und nach, ganz leise und zart, über soviele Stunden wie es braucht, geht immer wieder ein Stück meiner Seele aus meinem Körper - bis nach meinem letzten einatmen, kein ausatmen mehr folgt…
Bis am Ende nur noch mein irdisches Kleid auf dem Bett liegt.