Veränderung

19.12.2020

Manchmal fühl ich mich so groß und fähig, als könnte ich die ganze Welt verändern. Das fühlt sich so geil an und ich könnte mich diesem Flow für immer mit Freude und Leichtigkeit hin geben.

Dann gibt es Zeiten, in denen ich mich so klein und ohnmächtig fühle. Es fühlt sich an, als hätte ich alles verkackt, mein Ruf eine Nummer zu groß für mich ist, ich alles falsch mach, ich nur verletze und überhaupt nur auf der Stelle rumtapse.
Das fühlt sich nicht so geil an.

Ich bin nach wie vor im Lernprozess, mich auch diesem Flow hingeben zu können. Mit Demut, Geduld und Vertrauen.

Je feiner, aufmerksamer und   wacher ich mit mir bin, desto freier, verständnisvoller und mitfühlender, kann ich meinen Mitmenschen gegenüber treten.
Dadurch muss ich sie nicht mehr verändern wollen, sondern setzte bei mir an.
Denn jeder Mensch hat seinen ganz persönlichen Lebensweg, seine Erfahrungen zu machen und seine Geschichte.
Es ist nicht mein Recht, da reinzupfuschen. 

Doch unser Ego sieht das oft etwas anders. Das Ego will immer alle anderen verändern und sucht die Fehler und Störfelder im Außen.

Ausgerechnet in unseren Beziehungen zu unseren Eltern, Partner und Kindern zeigt er sich am häufigsten.
Das ist auch bei mir so.
Das find ich manchmal echt zum kotzen, unfair und kann es nicht verstehen. Denn das sind doch genau die Menschen, die wir so sehr lieben, für die wir so dankbar und stolz sind.

Wenn mein Ego das Zepter in die Hand nimmt und ich dann erwache, wie aus einer Trance, folgt oft ein schlechtes Gewissen.
Oh man ...und überhaupt: je feiner ich werde, desto empfindlicher bin ich auch. Dinge, die ich jahrelang nicht einmal wahrnahm, halte ich heute fast nicht aus. Manchmal schnürt es mir regelrecht die Kehle zu.

Ich bin derzeit in einem großen Veränderungsprozess. So wie ganz viele Menschen in meinem Umfeld und auch die ganze Welt.... und ja.

Ich will die Welt verändern 🕊